Erdgasleitung zerstört die Rohrbacher Weinberge

Der Heidelberger Landtagsabgeordnete und Stadtrat Werner Pfisterer kritisiert die von der Wingas GmbH und der Ruhrgas AG geplante Verlegung einer Erdgasleitung durch die Rohrbacher Weinberge.


Rohrbach sei ein traditionell durch den Weinbau geprägter Stadtteil, der eine hohe Anzahl von Erwerbs- und Hobbywinzern beheimate. Diese Winzer, so fürchtet Pfisterer, würden durch die geplante Trasse quer durch ihre Felder massiv in ihrer Existenz gefährdet, wenn nicht gar ruiniert. Die geplante Trasse benötige schlimmstenfalls bis zu 34m Regelarbeitsfläche und diese Fläche gehe den Winzern über einen längeren Zeitraum verloren. Doch nicht nur die temporäre Beeinträchtigung sei es, die den Winzern zu schaffen mache, sondern der dann von schwerem Gerät stark verdichtete Boden und die lange Zeit von der Wiederaufstockung bis zum ersten Ertrag, der frühestens in 6-7 Jahren zu erwarten wäre. „Kein Erwerbswinzer kann es sich leisten, so lange seine Kunden zu vertrösten und es ist zu befürchten, dass die Position der Winzer im Markt erheblich geschwächt wird,“ so Pfisterer. Dies könne nicht hingenommen werden. Aber auch die Hobbywinzer seien von der geplanten Trassenführung stark betroffen. Hier befürchtet Pfisterer, dass diese aufgrund der langen Zeit des Stillstandes bis zum ersten Ertrag schon gar nicht mehr wiederaufstocken, sondern resignieren und aufgeben. „Das bedeutet das Ende Rohrbachs als altes traditionelles, in unserer Region einmaliges Winzerdorf, und dies gilt es unbedingt zu verhindern!“ betont Pfisterer. Noch sei nichts verloren, da das Regierungspräsidium Karlsruhe erst in knapp einem Jahr seine Entscheidung treffe, dennoch gelte es, schon frühzeitig deutlich zu machen, dass diese Trasse unerwünscht sei und verhindert werden müsse. Erdgas wird benötigt, deshalb ist nichts gegen eine Erdgasleitung einzuwenden, aber sie sollte nicht durch die Rohrbacher Weinberge führen. Alternativen sind möglich, und diese sollten geprüft werden.

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