Landesehrennadel für Friedhelm Riehl

Ein Musterbeispiel für das Ehrenamt (Text und Foto: Werner Popanda)

Kirchheim. Einen passenderen Rahmen als den Kreiskönigsball des Sportschützenkreises 5 Heidelberg im Bürgerzentrum (siehe Artikel unten) hätte es für die Verleihung der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg an Friedhelm Riehl von der Schützengilde Heidelberg 1954 wohl kaum geben können. Denn auf diese Weise war es auch seinen vielen Schützenschwestern und -brüdern aus den anderen 14 Schützenvereinen des Sportkreises möglich, ihm umgehend und aufs Herzlichste zu dieser hohen Auszeichnung zu gratulieren. Überreicht wurde ihm die Landesehrennadel von Stadtrat Werner Pfisterer, der Oberbürgermeister Eckart Würzner vertrat.

Wie Pfisterer berichtete, wurde die Landesehrennadel 1982 von Ministerpräsident Lothar Späth gestiftet. Mit dieser gewürdigt werden sollten „Bürger des Landes, die sich durch langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in Vereinen oder Organisationen mit kulturellen, sportlichen und sozialen Zielen oder in vergleichbarer Weise um die Gemeinschaft besonders verdient gemacht haben“.

„Dieses Anforderungsprofil trifft auf Sie in besonderer Weise zu“, bescheinigte Pfisterer jetzt Riehl, der am 4. Juli 1947 in Wieblingen geboren wurde. So habe er sich „seit seiner Jugend in mehr als 50 Jahren in der Schützengilde sehr engagiert und in verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen maßgeblich zum Aufbau des Vereins beigetragen“.

Ganz von ungefähr rührt dies nicht, denn Riehls Vater Kurt, der einen Schneiderbetrieb führte, war einer der Mitgründer der Schützengilde. Den Vereinsannalen ist zu entnehmen, dass dieser Verein am 21. April 1954 im Heidelberger Gasthaus „Zur alten Krone“ von „25 Idealisten aus der Taufe gehoben“ worden war. Zu jenen, die seinerzeit die neue Vorstandschaft als „Verantwortliche der ersten Stunde“ wählten, zählte auch Kurt Riehl. Laut Pfisterer habe er in seinen Ämtern als Jugendleiter, Sportleiter und 2. Vorsitzender vor allem die Jugendarbeit in der Schützengilde vorangetrieben.

Darüber hinaus sei er „seit 2002 auch im Sportschützenkreis als Kreisreferent und seit 1995 im Badischen Sportschützenverband als Mitarbeiter bei den Landesmeisterschaften aktiv“. Nicht unerwähnt lassen wollte der Laudator die zahlreichen Ehrungen, die Riehl bislang erhalten hat: etwa im Jahr 1994 das „Große Ehrenzeichen in Silber“ des Badischen Sportschützenverbandes, 1998 das „Große Ehrenzeichen in Gold“ der Schützengilde, 2003 das „Große Ehrenzeichen in Gold“ des Sportschützenkreises, 2008 das „Ehrenkreuz der Stufe 1“ des Deut-schen Schützenverbandes und 2009 das „Ehrenzeichen für Vorstandsmitglieder in Gold“ das Badischen Sportbundes.

Alle diese Ehrerweisungen stellten laut Pfisterer unter Beweis, dass Riehl als Schütze mit Leib und Seele ein „Musterbeispiel eines ehrenamtlich Tätigen in unserem Land ist“ – und damit ein „Beispiel dafür, dass in unserer Gesellschaft die Egoisten, die Ich-Menschen, nicht überwiegen“. Alles in allem habe sich Riehl in den Dienst der Gemeinschaft gestellt und eine „tolle und wichtige Arbeit geleistet“.

Bildunterschrift: Stadtrat Werner Pfisterer (r.) überreichte Friedhelm Riehl von der Schützengilde Heidelberg 1954 die Landesehrennadel.

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