Interview mit der Rhein-Neckar-Zeitung: Werner Pfisterer MdL zum Thema Studiengebühren

Foto: Bildausschnitt aus der Rhein-Neckar-ZeitungIm Interview mit Götz Münstermann, Redakteur der Rhein-Neckar-Zeitung, stand Werner Pfisterer MdL, Hochschulpolitischer Sprecher der baden-württembergischen CDU-Landtagsfraktion und Vorsitzender des AK VIII, Rede und Antwort zu dem wichtigen Thema „Studiengebühren in Baden-Württemberg“. Folgend können Sie das Interview nachlesen.


RNZ: Wie hoch schätzen Sie konkret die Einnahmen aus Studiengebühren für die Uni Heidelberg, die direkt den Studenten und der Lehre zugute kommen?

Pfisterer: 500 Euro pro Semester und pro Student gehen komplett an die Hochschule. Höchstens zehn Prozent werden für Verwaltungskosten und den Rücklagenfonds (für Ausfälle) nicht in die Lehre einfließen.
Diese Zahlen sind seriös.

RNZ: Der Landesregierung wird vorgeworfen, dass mit dem Geld nur Tutoren und Materialien bezahlt werden dürfen, aber keine zusätzlichen Wissenschaftler.

Pfisterer: Es gibt die Kapazitätsverordnung, die bei mehr Professoren auch mehr Studienplätze vorsieht. Man muss Lösungen finden, damit nicht gleichzeitig die Studentenzahlen erhöht werden müssen. Das Geld steht in vielerlei Art zur Verbesserung der Lehre zur Verfügung; zum Beispiel tragen mehr Tutoren und mehr Sachmittel zu einer Verbesserung der Situation bei. Ca. 180 Millionen Euro werden den Hochschulen zusätzlich zugute kommen.
Über die Verteilung entscheiden die Hochschulen selbst. Die Kritiker fordere ich zu einer konstruktiven Mitarbeit auf.

RNZ: Gehen Sie von einer konstanten oder sinkenden Studentenzahl aus?

Pfisterer: Die Studentenzahlen steigen weiter, die geburtenstarken Jahrgänge kommen demnächst an die Hochschulen. Mit den Studiengebühren werden die Rahmenbedingungen des Studiums verbessert werden.

RNZ: Warum sollen die Hochschulen das Rückzahlungsrisiko für die Banken übernehmen?

Pfisterer: Wenn sie dieses Risiko auf die Banken übertragen, dann steigen die Zinsen, desto teurer wird es für die Studenten – und das wollen wir nicht. Es handelt sich um Kleinkredite, um ca. 5000- Euro, die zu günstigen Modalitäten in kleinen Raten zurückgezahlt werden. Nochmal: Die Hochschulen im Land werden insgesamt ca. 180 Millionen Euro erhalten. Dies wird zu klaren Studienverbesserungen führen.

RNZ: Wie wird das Land nach der Einführung der Studiengebühren die eigenen Hochschulen finanzieren?

Pfisterer: Wir werden den bis Ende 2006 geltenden Solidarpakt fortsetzen. Dieses Thema steht zum Haushalt 2007/2008 an. Kürzungen sind nicht vorgesehen. Die Haushalte bleiben stabil und die Studiengebühren werden zusätzlich zu den Landesgeldern eingebracht.

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