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Baden-Württemberger haben die höchste Lebenserwartung in Deutschland – Anstieg seit 1970/72 um annähernd 10 Jahre
Ein neugeborener Junge kann heute in Baden-Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 78,3 Jahren hoffen, ein neugeborenes Mädchen sogar auf 83,2 Jahre. Dies geht aus den jüngsten Sterbetafelberechnungen für den Zeitraum 2005/07 hervor.


Damit liegt die Lebenserwartung Neugeborener nach Angaben des Statistischen Landesamtes um neun bzw. zehn Jahre höher als Anfang der 70er-Jahre (Schaubild 1). Seinerzeit betrug die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt 68,5 Jahre für Jungen und 74,5 Jahre für Mädchen. Seit Mitte der 90er-Jahre hat sich aber der Unterschied bei der Lebenserwartung zwischen Frauen und Männern nicht unerheblich verringert: Damals lebten die Frauen im Schnitt immerhin 6,4 Jahre länger als Männer, derzeit »nur« noch 4,9 Jahre.

Die stetig steigende Lebenserwartung ist vor allem auf die deutlich verringerte Säuglingssterblichkeit zurückzuführen. Diese ist nunmehr auf etwa ein Siebtel des Standes von 1970/72 zurückgegangen. Während Anfang der siebziger Jahre etwa 20 von jeweils 1 000 Lebendgeborenen im ersten Lebensjahr starben, sind es gegenwärtig nur ca. drei von 1 000 Neugeborenen. Aber auch im höheren Alter hat die Sterblichkeit aufgrund der verbesserten gesundheitlichen Vorsorge und Gesundheitsversorgung beträchtlich abgenommen. So können nach den aktuellen Sterblichkeitsverhältnissen 75-jährige Männer eine weitere Lebensdauer von durchschnittlich knapp 11 Jahren erwarten; Anfang der 70er-Jahre waren es lediglich etwa sieben Jahre. Bei den 75-jährigen Frauen sind es derzeit sogar annähernd 13 Jahre, 1970/72 waren es dagegen nur etwas mehr als acht Jahre.

Baden-Württemberg hat seit Beginn der 70er-Jahre im bundesweiten Vergleich regelmäßig die höchste Lebenserwartung Neugeborener. Im Zeitraum 2005/07 lag die Lebenserwartung neugeborener Mädchen in Deutschland bei 82,3 Jahren, die der Jungen bei 76,9 Jahren. Damit haben baden-württembergische Knaben bei der Geburt die Aussicht auf eine um 17 Monate höhere Lebenserwartung als im Bundesdurchschnitt, bei den Mädchen sind es immerhin 11 Monate mehr.

Nach Baden-Württemberg weisen Hessen und Bayern und bei den Frauen auch Sachsen die höchste Lebenserwartung auf. Am Ende der Rangskala befinden sich bei den Männern Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt (Schaubild 2). Bei den Frauen hat das Saarland und Sachsen-Anhalt die geringste Lebenserwartung. Auffällig ist, dass die Spannweite der Länderunterschiede bei den Männern mit 3,4 Jahren deutlich größer als bei den Frauen ausfällt (2,2 Jahre).

Die Gründe für die regional unterschiedliche Lebenserwartung sind vielfältig. Entscheidend hierfür dürfte nicht zuletzt das Bildungsniveau und die daraus resultierende Einkommenssituation sein: Je besser der Bildungsstand und die Einkommensverhältnisse, desto niedriger fällt tendenziell die Sterblichkeit aus.

Die höhere Lebenserwartung der Frauen gegenüber der der Männer ist teilweise biologisch bedingt, vor allem aber auch auf unterschiedliche Verhaltensweisen zurückzuführen: Frauen ernähren sich im Schnitt gesünder und sind deshalb seltener übergewichtig; sie setzen sich im Alltag weniger Gefahren aus,verüben deutlich seltener Suizid und nehmen häufiger Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen in Anspruch.

Quelle: Statistisches Landesamt CDU Landtagsfraktion BW

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