Werner Pfisterer MdL informiert aktuell aus der Landeshauptstadt:

Landesregierung und Regierungsfraktionen beschließen Maßnahmenpaket „Qualitätsoffensive Bildung“ – Zusätzlich etwa 4.000 Lehrerstellen
„Die Landesregierung und die sie tragenden Landtagsfraktionen haben sich für eine massive Investition in den Bildungsbereich entschieden. Damit setzen sie noch in dieser Legislaturperiode ein klares Zeichen für eine auch künftig gute Ausbildung an den Schulen in Baden-Württemberg.


Gut ausgebildete junge Menschen sichern die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes. Ohne den strikten Kurs der generationengerechten Haushaltskonsolidierung zu verlassen, legen die Landesregierung und die Mehrheit im Landtag einen deutlichen Arbeits- und Investitionsschwerpunkt auf die Zukunftschancen unserer Kinder.“ Dies sagten Ministerpräsident Günther H. Oettinger, Kultusminister Helmut Rau, Justizminister Ulrich Goll, Finanzminister Willi Stächele, die Vorsitzenden der Landtagsfraktionen von CDU, Stefan Mappus, und FDP, Dr. Ulrich Noll, sowie die Landesvorsitzende der FDP, Birgit Homburger, am Dienstag (15. Juli 2008) in Stuttgart bei der Vorstellung der Qualitätsoffensive Bildung.
Absenkung des Klassenteilers auf 28

Nach Beratungen mit den Koalitionsfraktionen stütze die Landesregierung ihre Bildungsoffensive auf insgesamt sieben Bereiche (vgl. Anlage 1). „Der Schwerpunkt unserer Offensive liegt in der schrittweisen Absenkung des Klassenteilers auf 28. Dadurch wird sich die konkrete Unterrichtssituation schnell entspannen und konzentriertes Lernen gefördert“, sagten Oettinger und Rau. Mit der Absenkung werde ab dem Schuljahr 2009/10 begonnen. Bis 2011/12 werde der Klassenteiler auf 30, in der folgenden Legislaturperiode dann auf 28 abgesenkt. Dafür werden bis 2011 insgesamt 3200 zusätzliche Lehrerstellen zur Verfügung gestellt.

Qualitative Stärkung der Hauptschulen

Einen weiteren Schwerpunkt der Bildungsoffensive bilde die qualitative Stärkung der Hauptschulen, die gleichwertig neben den Realschulen stehen. Die Schularten seien in ihren Ausbildungszielen differenziert. Die Hauptschule ziele auf eine praxisorientierte berufliche Ausbildung. Die Werkrealschule kombiniere die Berufsorientierung mit der Option, in die Oberstufe einer beruflichen Schule zu wechseln. Die Realschule vermittle die Voraussetzungen für ein breites Spektrum von Möglichkeiten, die vom direkten Einstieg in die berufliche Ausbildung bis hin zum Übergang in die Oberstufe der beruflichen Gymnasien oder der allgemein bildenden Gymnasien reiche.

Alle zweizügigen Hauptschulen können künftig Werkrealschulen sein

„Um eine tief greifende qualitative Stärkung der Hauptschule zu erreichen, werden zukünftig alle zweizügigen Hauptschulen die Möglichkeit erhalten, die mittlere Reife anzubieten und Ganztagsschule zu werden. Sie werden die Bezeichnung Werkrealschule führen“, betonte Oettinger. Die Landesregierung halte auch an der Vereinbarung mit den Kommunalen Landesverbänden fest, die vorsehe, dass die Schulträger über eine Zusammenlegung kleiner Standorte selbst entscheiden. Außerdem werden auch in den nächsten Jahren Beförderungsämter für Hauptschullehrkräfte geschaffen. Die Mehrkosten, die nicht über die 4000 Lehrerstellen finanziert werden, betragen rund 74 Mio. Euro bis 2012.

Qualitative Personalentwicklung

Weiterer zentraler Bestandteil der Bildungsoffensive sei auch eine qualitative Personalentwicklung. Dazu zählen die Erhöhung der Leitungszeit für die Schulleitungen, aber auch Maßnahmen, um die Führungsqualität von Schulleiterinnen und -leitern durch systematische Personalentwicklung zu steigern. „Wir werden in Zukunft auch Auswahl- und Vorbereitungsseminare anbieten, um geeignetes Führungspersonal gezielt zu rekrutieren und zu fördern“, kündigte Rau an. Weitere Eckpunkte der Offensive bilden die Gewinnung von Evaluatoren, die Etablierung von Bildungsregionen, die zusätzliche Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern im Bereich der unter Dreijährigen, die Sprachstandsdiagnosen im Vorschulalter und die Sicherung der Betreuungsqualität an Ganztagsschulen.

Quelle: Staatsministerium

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