„Zusätzliche Aufgaben erfordern zusätzliches Personal“

MdL Dr. Albrecht Schütte und Heidelberger Stadträte zu Besuch beim Polizeirevier Heidelberg-Süd

polizei-schuette-pfisterer-okt2016Heidelberg. Bei einem Gespräch mit Torben Wille, dem Leiter des Polizeireviers Heidelberg-Süd, Polizeihauptkommissar Stephan Bechberger und dem Leiter der zentralen Wache des PHV Adrian Rehberger informierten sich Dr. Albrecht Schütte, Mitglied des Landtags, sowie die CDU-Stadträte Werner Pfisterer, Alexander Föhr und Martin Ehrbar über die gegenwärtige Situation der Polizei im Heidelberger Süden und über aktuelle politische Ansätze diese zu verbessern. Zunächst gelte es, die Personalsituation zu entspannen. Der Aufgabenbereich werde größer, zum Beispiel durch die zusätzlichen Bewohner auf den Konversionsflächen wie etwa dem Mark Twain Village und den Flüchtlingen. Zusätzlich müsse man aktuell vier Kollegen für die zentrale Wache im Patrick Henry Village (PHV) abstellen. Weitere vier Beamte habe das Polizeipräsidium Mannheim als Brennpunktkräfte abgestellt.

„Mit 1500 zusätzlichen Stellen bis 2021 wollen wir hier eine deutliche Entlastung erreichen“, wies Schütte auf ein wesentliches Anliegen der Landesregierung hin. Da die Ausbildung der Polizeivollzugsbeamten drei Jahre dauere, schaffe man einen Teil der Stellen als Verwaltungsstellen. Damit könne man die Vollzugsbeamten entlasten und die Präsenz auf der Straße erhöhen. Außerdem werde über die Ausweitung des freiwilligen Polizeidienstes diskutiert. Polizeirat Wille und seine Kollegen verwiesen auf positive Erfahrungen mit Angehörigen des freiwilligen Polizeidienstes in der Vergangenheit, sehen aber auch nur eingeschränkte Einsatzmöglichkeiten als Folge veränderter Rahmenbedingungen, zum Beispiel bei der Verkehrsregelung von sportlichen Großereignissen.

Die viel zitierte Aufgabenkritik sah Polizeirat Wille hingegen kritisch. Zum einen handele es sich bei einzelnen diskutierten Aufgaben um keine wesentliche Entlastung, zum anderen verlöre man zum Beispiel durch Reduzierung der Verkehrspräventionsmaßnahmen positiv besetzte Kontaktmöglichkeiten zur Bevölkerung. Die Verbesserung der Ausrüstung der Polizei, zum Beispiel mit Bodycams, sahen alle Gesprächsteilnehmer positiv.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Kriminalitätsstatistik im Neckarraum wurde in der Diskussion deutlich: Durch zusätzliche Menschen, die noch dazu häufig im kriminalitätsmäßig aktiven Alter zwischen 20 und 30 sind, habe die Fallzahl vor allem an Ladendiebstählen und Körperverletzungsdelikten signifikant zugenommen. „Hier dürfen wir nicht überdramatisieren, müssen aber unsere Anstrengungen intensivieren, um die gefühlte und tatsächliche Sicherheitssituation der Bürger wieder zu verbessern.“ Dazu gehöre auch, so waren sich alle einig, dass viel konsequenter als in der Vergangenheit abgeschoben werden müsse.

Aus der Praxis gaben die Polizeibeamten dem Landtagsabgeordneten mehrere Hinweise mit, was in den Abläufen der Verwaltung und der Rechtsprechung geändert werden müsse, damit tatsächlich eine relevante Anzahl von Abschiebungen erfolgreich durchgeführt werden könne.

Ein Rundgang durch das Polizeirevier, wobei einiges an Sanierungsbedarf sichtbar wurde, rundete den Besuch ab. Schütte und die Heidelberger Stadträte bedanken sich ganz herzlich für den Einblick in die Polizeiarbeit vor Ort.

Auf dem Foto v.l.n.r.: Polizeihauptkommissar Stefan Bechberger, Stadtrat Alexander Föhr (Vorsitzender der CDU Heidelberg), Torben Wille (Leiter Polizeirevier Süd), Stadtrat und MdL a.D. Werner Pfisterer, Dr. Albrecht Schütte MdL, Stadtrat Martin Ehrbar und Adrian Rehberger (Leiter Polizeiposten PHV).

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