Beitrag von Stadtrat Werner Pfisterer MdL für das Heidelberger Stadtblatt:

Gebranntes Kind scheut das Feuer – oder: Was wir aus dem Millionengrab Straßenbahn Kirchheim für die geplante Straßenbahn ins Neuenheimer Feld lernen sollten…
Liebe Heidelbergerinnen und Heidelberger, sicherlich ist Ihnen bekannt,


dass das von der ehemaligen SPD-Oberbürgermeisterin und der sie damals unterstützenden Parteien forcierte „Prestigeprojekt Straßenbahn Kirchheim“ in einem finanziellen Desaster endete.

Heute will keiner mehr etwas davon wissen, heute will an dem Millionengrab keiner schuld sein.
So einfach kann man es sich nicht machen! So kann man nicht mit dem Geld der Bürgerinnen und Bürger umgehen! Von Beginn an war ich gegen den Bau der Straßenbahn Kirchheim. Ich erlaube mir daher auch, bei diesem Thema im Gemeinderat am Ball zu bleiben.
Vor Kurzem stellte ich eine Anfrage an die Stadtverwaltung, die ich Ihnen auszugsweise zur Kenntnis geben kann.

Frage: Wie beurteilt die Stadt Heidelberg die aktuelle Wirtschaftlichkeit der Straßenbahn Kirchheim?

Antwort der Stadtverwaltung: Eine belastbare Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der Straßenbahn Kirchheim wird erst nach Vorliegen der Ergebnisse aus der Verkehrserhebung 2007/2008 und der daraus resultierenden Einnahmeaufteilung im Verbund und der entsprechenden Einnahmezuscheidung an die HSB/RNV vorgenommen werden können. Ferner steht die endgültige Feststellung der Investitionskosten aufgrund der noch nicht vorliegenden Schlussrechnungen noch aus.

Frage: Was sind die aktuellen Gründe der Umlandgemeinden – entgegen der Aussagen der früheren Oberbürgermeisterin – nicht einen Anschluss an die Straßenbahn Kirchheim zu planen?

Antwort: Nach Vorlage der im Ergebnis eindeutig negativen Nutzen-Kosten-Untersuchung für einen Straßenbahnringschluss Wiesloch-Walldorf im März 2007 haben sich die beteiligten Gemeinden zur Frage „Süd-Schiene“ neu positioniert. Grundsätzlich bestehe Interesse an einer Weiterführung in den Süden. Jedoch wurden nach Vorlage der im Ergebnis eindeutig negativen Nutzen-Kosten-Untersuchung für einen Straßenbahnringschluss Wiesloch-Walldorf im März 2007 vorerst keine weiteren Finanzmittel für Gutachten in die Haushalte der Umlandgemeinden eingestellt.

Ich sage es an dieser Stelle sehr deutlich: Ein Straßenbahndesaster reicht!

Ich werde keinem Beschluss für eine Straßenbahn ins Neuenheimer Feld zustimmen, bis nicht hierzu wirklich nachvollziehbares, belastbares Zahlenmaterial (Kosten-Nutzen-Analyse) auf dem Tisch liegt.

Herzliche Grüße
Werner Pfisterer MdL
www.pfisterer.net

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