Pfisterer ging durch die Nacht

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch besuchten der Heidelberger Landtagsabgeordnete, Stadtrat Werner Pfisterer, seine Zweitkandidatin, Stadträtin Monika Frey-Eger, und Stadtrat Manfred Benz Menschen in Heidelberg, die nachts arbeiten.


Den Auftakt machte ein Besuch in der Taxi-Zentrale, wo sie viel über die neue Computertechnik erfuhren, mit der die Fahrzeuge genau geortet werden können. Gerade für die Fahrer, die nachts besonderen Gefahren ausgesetzt sind, wird das ein wichtiger Schutz vor Straftaten sein. In der Universitäts-Frauenklinik und in der Chirurgischen Universitätsklinik wurden sie vom Pflegepersonal und den diensthabenden Ärzten empfangen und mit der Arbeit auf den Stationen vertraut gemacht. Dabei erfuhren sie, dass in der Chirurgischen Klinik mindestens zweimal wöchentlich auch nachts »durchoperiert« wird. Ob für »Frühchen« oder für Patienten der Intensivstation: Die Nachtschwestern werden während ihres Dienstes voll gefordert. Eine vergleichsweise ruhige Nacht hatten das Rote Kreuz sowie die Polizei Heidelberg zu vermelden, als sich Pfisterer und seine Begleiter gegen Mitternacht dort einfanden. Doch auch die Beamten können in der Regel nicht unter »Mangelbeschäftigung« klagen. Das sind selten schwere Straftaten. Eher kommt es vor, dass ein nächtlicher Ruhestörer genervte Anwohner mobilisiert, die dann die Polizei um Hilfe bitten. Bei der Berufsfeuerwehr Heidelberg erfuhren sie von der Feuerwehrmannschaft, wie sehr die dienstlichen Belastungen und die Verantwortung zugenommen hat. So gehören zum Feuerwehralltag inzwischen neben umfangreichen Kenntnissen in Chemie und Strahlenschutz ständig neue Technologien der Brandbekämpfung. Deshalb sind die Bereitschaftszeiten heute meist gefüllt mit Weiterbildungen verschiedenster Art. Angenehm überrascht waren Werner Pfisterer, Monika Frey-Eger und Manfred Benz von den Mitarbeitern des Betriebs- und Beschaffungsamtes und der HSB, die morgens in aller Frühe gut gelaunt ihren Dienst antraten. In der Bäckerei des Café Frisch konnten sie sich davon überzeugen, wie die Bäcker »im Schweiße ihres Angesichts« für das morgendliche Frühstück sorgten. Mit welch bescheidenen Mitteln sich die Mitarbeiter der Bahnhofsmission um die Menschen kümmern, die sich an die Mission wenden, erfuhren die drei nachtaktiven Stadträte bei ihrem letzten »Morgenbesuch« um 7.00 Uhr vor Ort.

Für Pfisterer ist das Ergebnis dieser Nacht »tief beeindruckend«: »Was ich gesehen und gehört habe, das offenbart ein ungeheures Engagement und eine unglaubliche Verantwortung.« Und wie er selbst erfahren durfte, ist der Kampf gegen die Müdigkeit ein Faktor, der jede Arbeit mit zusätzlicher Mühe versieht: »Wer unter solchen Bedingungen zuverlässig und verantwortungsvoll seiner Arbeit nachgeht, verdient unsere Bewunderung.« Auch für Zweitkandidatin Monika Frey-Eger eröffnete sich »ein viel besseres Verständnis für Menschen die im Schichtdienst arbeiten.« Denn, so Manfred Benz: »Es zu hören und es zu erleben, das sind eben zwei Paar Schuhe!«

Arbeitsmediziner raten nach einer solchen Nacht sicher zu einer gehörigen Portion Schlaf. Doch der fiel für Pfisterer aus: Stattdessen setzte er sich in den Zug nach Stuttgart – zur einer Sitzung. Und wie zu erfahren ist, plant er bereits seine nächste Nachttour…

Bildunterschrift: Bei einem Abstecher in die Druckerei der Rhein-Neckar-Zeitung konnte das Pfisterer-Team im Schnelldurchgang hautnah erleben, wie aus den Computerdaten des Redaktionssystems in der Altstadt eine fertig gedruckte Zeitung im Pfaffengrund entsteht.

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